Naturkosmetik, Biokosmetik & Co – Die Unterschiede

Naturkosmetik, Biokosmetik, Pflanzenkosmetik, konventionelle Kosmetik,… – all diese Begriffe beschreiben Kosmetikgattungen, manchmal sind es geschützte Begriffe, manchmal ohne genaue gesetzliche Definitionen. Ein Dschungel jedenfalls, aus dem man nur schwer herausfindet, wenn man sich erst einmal hineingewagt hat. Klar ist nur: Egal ob natürlich oder nicht natürlich – alle Kosmetikprodukte im EU-Raum unterliegen den Bestimmungen der EU-Kosmetikverordnung. Sie müssen also als effizient, effektiv und sicher – kurzum als markttauglich – gelten. Über die weiteren Unterschiede klärt der dieNikolai-Blog auf:

Konventionelle Kosmetik

Hinter diesem Begriff versammelt sich die Mehrheit der Kosmetiklandschaft. Produkte in diesem Segment sind also für die breite Masse gedacht. Was diese Masse allerdings nicht bedenkt: Im Rahmen der gesetzlichen Grundvorgaben sind zahlreiche chemische Stoffe erlaubt, weshalb der Verbraucher mit einigen konventionellen Produkt bis zu 500 verschiedene Chemikalien auf die Haut aufträgt. Viele von ihnen sorgen auf der Haut für Irritationen oder lösen Allergien aus.

Naturnahe Kosmetik

Dieses Segment verspricht den Verzicht auf einige synthetische Stoffe und ihren Ersatz durch pflanzliche Stoffe. Für eine Zertifizierung durch ein Naturkosmetik- oder gar Bio-Siegel reicht das aber selbstverständlich nicht aus. Deswegen greifen einige Hersteller auf Tricks bei Verpackung und Aufmachung zurück. Nicht selten wird in diesem Zusammenhang der Vorwurf des „Green Washings“ laut – vor allem dann, wenn der Tiegel mehr Natur verspricht, als darin zu finden ist.

Naturkosmetik

Auf europäischer Ebene gibt es keine entsprechende Gesetzgebung, weshalb der Begriff Naturkosmetik rechtlich auch nicht geschützt ist. Um die Lücke zu kompensieren, haben private Gütesiegel und diverse Initiativen – zu den bekanntesten zählen BDIH, NaTrue und Eccocert – Kriterien erarbeitet. Um ein Kosmetikprodukt nach den Anforderungen eines dieser Labels zertifizieren zu lassen, benötigt es mal mehr oder mal weniger Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs. Vom Konsumenten erfordert das meist viel Recherchearbeit, denn nur selten ist auf den ersten Blick ersichtlich, welche Kriterien zur Anwendung kommen.

Biokosmetik

Erst Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau machen Naturkosmetik zur Biokosmetik. Entsprechende Kriterien dazu stellen auch hier private Gütesiegel bereit. Sie gehen im Regelfall von einem Bio-Anteil von 95 Prozent der natürlichen Inhaltsstoffe aus. Daneben gibt es weitere Kriterien – von einer natürlichen Konservierung, über das Verbot von Tierversuchen und Gentechnik bis hin zum schonenden Umgang mit den Ressourcen.

Der Teufel liegt aber im Detail. Neben der Fülle an Gütesiegeln (neben BDIH, NaTrue und Eccocert gibt es etwa ICADA, Cosmebio, ICEA oder Reformhaus) die Biokosmetik zertifizieren, sehen viele “Biozertifikate” den deutlich weniger strengen “Naturkosmetik-Zertifikaten” ähnlich, wodurch es durchaus zu Verwechslungen kommen kann.

Weil für mich “Bio” kein Marketing-Gag ist und man am Nikolaihof schon seit über 40 Jahren nach den bio-dynamischen Richtlinien arbeitet, sind alle meine Produkte von “Demeter” zertifiziert. Demeter ist der einzige, weltweit einheitlich agierende und zertifizierende Verband bio-dynamischer Betriebe. Die Demeter-Zertifizierung erfüllt dabei nicht nur die Kriterien von Biokosmetik, sondern erweitert diese um einen ganzheitlichen, dynamischen Ansatz. So werden etwa die Verpackung und soziale Standards bei der Vergabe des Siegels ebenso berücksichtigt, wie etwa das Arbeiten mit den Kräften der Natur (z.B. Mondphasen). Zentrales Kriterium ist: Immer mit der Natur, nicht gegen sie. Ein Mindestanteil bei Inhaltsstoffen bio-dynamischen Ursprungs von 90 Prozent ist ebenso selbstverständlich, wie der konsequente Verzicht auf Mineralöle, Benzol oder Hexan, Butylen- oder Propylenglycol, Rohstoffe, die aus Tieren gewonnen wurden, der Einsatz von Gentechnik und Nanopartikeln, radioaktive Bestrahlung oder Begasung. Demeter steht damit in vielen Bereichen für die strengsten Standards weltweit.

Biologisch ist nicht gleich bio-dynamisch

Die Biodynamie beruht auf der anthroposophischen Lehre von Rudolf Steiner. Der Philosoph hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Grundstein für den ganzheitlichen Ansatz für Waldorfschulen, die anthroposophische Medizin und auch die Landwirtschaft gelegt. Im Zentrum der Lehre steht der kosmische Energie- und Informationsfluss, der positiv genutzt und unterstützt werden soll. Für mich bedeutet Biodynamie in erster Linie ein ehrlicher, respektvoller und nachhaltiger Umgang mit Menschen, Tieren und unserer Natur, um sie für nachfolgende Generationen zu erhalten. Im Gegensatz dazu steht die Industrialisierung von scheinbar nachhaltigen Produkten, welche in vielen Bereichen das Wort “Bio” bereits als Marketing-Gag erscheinen lässt.

Bei Lebensmittel ist es für viele von uns bereits selbstverständlich regionalen, biologischen Lebensmitteln den Vortritt zu lassen. Darum habe ich Produkte entwickelt, dei Dir es auch ermöglichen Deine Haut mit hochwertigen, regionalen Produkten gegenüber den Herausforderungen des modernen Alltags zu unterstützen, denn schließlich ist Kosmetik Nahrung für Deine Haut.

Mehr Infos zum Demeter-Verband findest du hier: https://www.dienikolai.at/blog/biodynamie

Was bio-dynamisches Arbeiten bedeutet, erkläre ich hier: https://www.dienikolai.at/blog/biodynamisches_arbeiten

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