Günter - dieNikolai - Bio-Traubenkosmetik aus der Wachau

Interview: Co-Gründer Günter

Seit knapp fünf Jahren arbeiten Martin & Günter täglich an der Entstehung einer bio-dynamischen Pflegelinie. Neben ganz viel Liebe zum Detail werden auch jeden Tag große Visionen und Ideen geboren. Ich habe Co-Gründer und Geschäftsführer Günter zum Interview getroffen und ihn gefragt wie es dazu kam, dass er vom Managerjob in den Familienbetrieb mit einstieg und wie man in 2 Minuten seine Haut pflegt.

Günter, kannst du uns etwas mehr über dich erzählen? Wo und in welchem Gebiet hast du früher gearbeitet, wie hast du Martin kennengelernt und wie seid ihr auf die Idee gekommen, dass ihr die Demeter-zertifizierte Kosmetik, die auf Traubenkernöl basiert, herstellt?

Martin und ich haben uns bereits in der Schule kennengelernt. Wir besuchten damals eine Schule mit naturwissenschaftlichem Hintergrund und begannen bereits mit 17 Jahren auch außerhalb des Unterrichts zusammenzuarbeiten. Damals organisierten wir Konzerte und Events, wodurch wir auch weit nach dem Abschluss in engem Kontakt blieben. Nach der Matura begann ich Kommunikationsmanagement in Wien zu studieren und konnte davon zwei Semester in Australien und den USA absolvieren. Mein Ziel war es im Marketing eines großen Markenherstellers zu arbeiten – ich wollte Marketing für etwas machen, das mich auch im täglichen Leben betrifft. Nach Abschluss des Studiums bekam ich dann die Möglichkeit für verschiedene Marken des weltgrößten Kosmetikherstellers im Marketing zu arbeiten, wodurch ich viel über Kosmetik und den Markt lernte. Nach zwei Jahren als Produktmanager in Österreich erhielt ich die Chance in Deutschland die Stelle des Marketingleiters für eine Marke zu übernehmen, wo ich neben Kosmetik auch viel über Management lernte. Nach fünf Jahren im großen Konzern kam Martin auf mich zu, um mir von den Möglichkeiten und den ungenutzten Ressourcen am Nikolaihof zu erzählen. Ich war sehr rasch Feuer und Flamme und nach einem kurzen “Reality-Check” gründeten wir 2015 gemeinsam ein Unternehmen und begannen die Details auszuarbeiten.

Was hat dazu geführt, dass du von konventioneller Kosmetik zu bio-dynamischer Kosmetik gewechselt hast?

Nach einigen Jahren im großen, internationalen Konzern hatte ich für viele verschiedene Marken gearbeitet und fühlte mich bereit, mein eigenes Projekt zu starten. Martin traf einen perfekten Zeitpunkt um mit mir über seine Idee zu sprechen. Das wir uns schon sehr lange kennen und wissen, dass wir sehr gut zusammenarbeiten, brachte uns auch Sicherheit. Martin als Experte im bio-dynamischen Bereich und meine Erfahrung im Kosmetikbereich ergänzen sich sehr gut. Aber man muss schon auch ein bisschen verrückt sein und sein Leben auf den Kopf stellen wollen, wenn man von einem gut bezahlten Managerjob in die unsichere Selbstständigkeit geht. Dass wir mit den strengen Kriterien von Demeter dazu beitragen können, den ökologischen Fußabdruck im Badezimmer zu minimieren fühlt sich sehr gut an, und gibt meinem Tun einen Sinn. Dabei geht es nicht nur um die bio-dynamische Anbauweise und Nutzung der Rohstoffe aus den Nikolaihof Weingärten sondern auch um umweltschonende Verpackung, Transport und eine ganzheitlich-nachhaltige Alternative zu bieten.

Was bedeutet die Demeter Zertifizierung für dich und warum ist es so wichtig, dass alle eure Produkte diese Zertifizierung erhalten haben?

Im Bio-Bereich gibt es viele Siegel und Bio ist zu einer Art “Schmuckwort” geworden, das jedoch leider auch an Bedeutung verloren hat. Immer mehr Produkte sollen so scheinbar nachhaltig produziert worden sein. Dass dahinter oft industrielle (Land)wirtschaft – oft auch mit langen Transportwegen – steht, ahnt der Konsument kaum. Demeter ist für mich das Zeichen für die Art Wirtschaftsweise, wie ich mir “bio” eigentlich vorstelle: Kleine Strukturen und überzeugte Landwirte die nachhaltig mit Boden, Tier und Umwelt umgehen. Das gilt für Lebensmittel – aber eben auch für Kosmetik. Der Nikolaihof hat bereits 1971 begonnen, seine Weingärten bio-dynamisch zu bewirtschaften und ist somit ein Pionier auf diesem Feld. Mit dieser Überzeugung war es für uns klar, dass wir ganzheitliche bio-dynamische Kosmetik herstellen wollen. So bleibt die lebendige Energie der Rohstoffe und Lebensmittel erhalten und kann uns helfen gesund zu bleiben.

Auf dem Markt existieren auch einige andere natürliche, bio-dynamische Kosmetiklinien und Bioprodukte anderen Marken. Worin unterscheidet sich dieNikolai von anderen Kosmetikmarken und wodurch ist sie einzigartig im Vergleich zu anderen Kosmetikmarken?

Wir arbeiten vor allem mit den Demeter-Rohstoffen aus unseren eigenen Weingärten. Neben dem Traubenkernöl gibt es spannende Aktivstoffe wie Lindenblüten, Safran, Holunder, uvm. in unseren Wachauer Weingärten, welche eine faszinierende Wirkung auf die Haut haben. Die meisten davon wurden bei anderen Herstellern durch moderne Laborprodukte ersetzt und sind in Vergessenheit geraten. Wir nutzen diese Rohstoffe und zeigen, dass wirksame Hautpflege nicht von einem anderen Kontinent stammen muss. Aber auch der ganzheitliche Ansatz unterscheidet uns von vielen anderen Marken. Neben echten, bio-dynamischen Rohstoffen setzen wir auch bei Verpackung oder Werbematerialien nur Recyclingstoffe ein. Auch zB unsere neuen Duschgels sind in 100% recycelten Plastikflaschen.

Welche Pläne habt ihr mit der bio-dynamischen Kosmetik dieNikolai für die Zukunft und kannst du uns andeuten, welche neue Produkte ihr im Moment vorbereitet und was ihr dem Markt vorstellen möchtet? Unser großes Ziel ist, dass wir alle Produkte in unserem eigenen Badezimmer durch bio-dynamische Produkte aus unseren eigenen Ressourcen ersetzen zu können. Da gibt es also noch viel zu tun – von der Körperpflege bis hin zu Düften.

Unser großes Ziel ist, dass wir alle Produkte in unserem eigenen Badezimmer durch bio-dynamische Produkte aus unseren eigenen Ressourcen ersetzen zu können. Da gibt es also noch viel zu tun – von der Körperpflege bis hin zu Düften.

Und letzte Frage und vielleicht ein Tipp – wie sieht deine alltägliche Hautpflege mit euren Produkten aus?

Ich arbeite fast 10 Jahre hauptberuflich im Kosmetikbereich – da habe ich eine durchaus ausgereifte Pflegeroutine – die dauert aber nicht länger als 2 Minuten. Außerdem gibt es natürlich mit der Entwicklung neuer Produkte auch immer wieder was neues zum Testen. Aber es gibt ein paar “musts” für mich – morgens und abends: Reinigungsgel – Tonikum – Augenserum – Gesichtspflege oder Serum. Einmal wöchentlich gibt’s noch ein Peeling.

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