Die Weinlese am Nikolaihof Wachau

Bei mir am Weingut Nikolaihof Wachau herrscht dieser Tage reges Treiben. Es ist die Weinlese, die uns nach all den Anstrengungen die Ergebnisse unermüdlicher Winzerarbeit vor Augen führt. Trotz einiger Wetterkapriolen, wie etwa dem Frost im Frühjahr, dürfen wir bei uns am Hof eine gute Ernte erwarten. Zu verdanken ist das der Biodynamie nach Demeter: Weil gänzlich auf Spritzmittel verzichtet und ausschließlich mit und nicht gegen die Natur gearbeitet wird, sind unsere Reben und Trauben kräftig genug, um kleinere und größere Kapriolen unbeschadet zu überstehen.

Spielt das Wetter mal nicht verrückt, dann finden sich in den 33 Stromkilometern zwischen den beiden majestätischen Benediktinerstiften Göttweig und Melk perfekte Bedingungen für den Weinbau. Von bewaldeten Höhen im Süden und Norden, strömt feuchte und kühlere Luft in kleine Seitentäler, die sich durch karge, verwitterte Urgesteinsböden auszeichnen. Dabei entsteht eine Luftzirkulation in den Wachauer Gräben, die das Wachstum der Trauben und ihren Geschmack maßgeblich beeinflusst. Das ist auch der Grund, warum die Wachauer Weine bereits im Mittelalter über die heutigen Grenzen Österreichs hinaus bekannt waren.

Auch heute genießt diese Landschaft mit ihren Steinterrassen, der unglaublich vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt, sowie den Weinen mit der anderswo selten erreichten geschmacklichen Dichte, einen Ruf von Welt. Jahr für Jahr strömen tausende Besucher in das Donautal; viele hunderte von ihnen genießen bei mir am Nikolaihof nicht nur preisgekrönten Wein, sondern seit kurzem auch Demeter-Traubenkosmetik. Denn all die ungenützten Rohstoffe der Weintraube werden seit heuer in wohltuende Pflegecremen verarbeitet. Aus der Traubenmaische, dem sogenannten Trester, gewinnen wir die Traubenkerne, die anschließend zu wertvollem, an Antioxidantien besonders reichem Traubenkernöl verarbeitet werden. Und auch die Traubenschale ist für mich wichtig, denn die darin enthaltenen Polyphenole bekämpfen schädliche freie Radikale und sind ein äußerst wirksames Mittel gegen Hautkrebs. Damit auch alle wichtigen Inhaltsstoffe ihren Weg in den Tiegel finden, werden unsere Trauben von Hand geschält.

Handarbeit, das ist auch bei der Ernte das Gebot der Stunde – nicht nur bei der händischen Traubenlese in den Weinbergen, sondern auch bei der Handwerkskunst der Weinherstellung im römischen Weinkeller des Nikolaihofes. Viel Fingerspitzengefühl beweist dabei Jahr für Jahr Nikolaus Saahs, Winzerchef und Nikolaihof-Stammhalter in 4. Generation. Er hat sich trotz einer arbeitsintensiven Zeit für uns Zeit genommen und mich zum Wordrap getroffen.

Das ist mein Lieblingsplatz in der Wachau… die Ferdinandswarte. Der Ausblick ist einfach traumhaft.

Mit dem Nikolaihof verbinde ich… guten Wein und viel Geschichte.

Bei meinen Weinen ist mir besonders wichtig… die Trinkfreudigkeit und -verträglichkeit.

Biodynamie bedeutet für mich… mit dem zu arbeiten, was uns die Natur zur Verfügung stellt.

Das schönste an der Weinlese ist, wenn… in der Früh die Nebelschwaden noch in den Weinbergen hängen und die Sonne langsam durchkommt.

Mein absoluter Lieblingswein ist… der Neuburger. Der passt das ganze Jahr zu jedem Anlass.

Die größte Freude im Weinjahr bereitet mir… die Weinlese. Die reifen Trauben ins Weingut zu bringen ist ein ganz besonderes Gefühl.

An dieNikolai finde ich faszinierend, dass… viele der Inhaltsstoffe aus den Demeter Weintrauben des Nikolaihofs gewonnen werden.

Wenn ich mal nicht mit Winzerarbeit beschäftigt bin, dann… freue ich mich auf eine ruhige Zeit im Jagdrevier.

Danke Nikolaus für Deine Zeit.
Ich wünsche Dir noch eine erfolgreiche Lese mit vielen Sonnenstunden.

Ähnliche Beiträge